Wieso bloggt der Boy?

Und wer bitte nennt sich überhaupt „der Boy“?

Die Titel-Frage ist etwas komplizierter, also fangen wir mit dem einfachen Teil an.
Wer also ist der Boy, was versteckt sich hinter einem solch lachhaften Pseudonym?

Der Boy ist universeller zu betrachten, es handelt sich dabei nicht bloß um den Autor dieses Blogs oder
eine andere Einzelperson. Der Boy ist vielmehr ein Prädikat, ein Statement.

Man selbst neigt dazu, das eigene Leben als geradlinig und alltäglich zu empfinden,
manchmal hilft es da, einen Schritt zurück zu machen und das Ganze mit einer Note Zynismus in der Totale zu betrachten.

Also schreibe hier nicht ich meine Gedanken nieder – nein. Der Boy bloggt.

Aber keine Sorge – ich leide weder unter einer multiplen Persönlichkeitsstörung, noch habe ich @therealmoneyboy bei Twitter abonniert.

Jetzt aber zur eigentlichen Frage. Wieso bloggt der Boy?

Ich denke die einfachste Erklärung wäre eine, die ich mir nur ungern eingestehen möchte:
Der Boy hört sich einfach gern selbst reden.

Das ist zwar hart, aber vermutlich wahr. Mit Worten, Sprache und Inhalten zu spielen hat mir schon immer gut gefallen, nur habe ich dafür bislang nicht das richtige Ventil gefunden. Eine geeignete Plattform musste her, da habe ich aber relativ eigene Ansichten.

Bei Facebook entsteht meines Erachtens nach derzeit eine Art Parallelwelt, ich nenne sie „Das Internet der Idioten“. Niemand erstellt dort tatsächlich Content. Die einzige Form der Aktivität sind repetitive und zumeist niveaulose Kommentarschlachten unter verlinkten Artikeln zweiter Klasse in denen sich die weniger gesegneten Tastaturkrieger gegenseitig beleidigen, bis schließlich keiner mehr weiß wieso überhaupt, oder jemand schreibt „Armes Deutschland“.

Kürzlich habe ich (ja ich weiß, ich bin spät dran, knapp ein Jahrzehnt) das Experiment gewagt, und mir endlich einen Twitter-Account erstellt.
Ist ja ganz nett, aber wie soll ich denn in nur 160 Zeichen irgendetwas sinnvolles vermitteln, wenn die Hälfte davon für irrwitzige Hashtags und die Verlinkung meiner zwei albanischen Follower draufgehen?
Das konnte es also auch nicht sein.

Da ich mich aber immer wieder dabei ertappte, wie ich beispielsweise Beiträge in Gamingforen maßlos überzog weil ich ins Geschichtenerzählen überging anstatt on Topic zu bleiben, fiel nach reiflicher Überlegung die Entscheidung auf einen Blog.

Ich hoffe, es gibt den ein oder anderen da draußen, der durch das Lesen meiner Eskapaden hier einen Lustgewinn erzielen kann.
Die meisten Blogger haben ein bestimmtes Thema, oder versuchen ihrem Leser nach getaner Recherchearbeit Wissen zu vermitteln.

Der Boy hat keinen Bildungsauftrag.

Mögliche Themen, die mich ausreichend in Wallung versetzen, dass ich dazu einen Beitrag verfassen würde, stammen erfahrungsgemäß aus den Bereichen Gaming, Gesellschaft, Medien und ja, auch Ethik.

In meinen Worten: Viel Spaß

Der Boy würde an dieser Stelle sein Mic droppen.