Redneck-Traum in luftiger Höhe – DCS A-10C

Was das denn?

Für die gängigen Blockbuster-Games finden sich Reviews wie Sand am Meer.Jeder Gamer kennt sie, hat eine Vorstellung davon wie sie sich spielen, und auch in den Medien sind derlei Titel so stark vertreten und machen Werbung, sodass selbst Gaming-Muggeln keiner mehr erklären muss worum es dabei geht.

Das „Spiel“, das mich die letzten Wochen beschäftigt, wach gehalten, gefordert und begeistert hat ist da anders. Kaum jemand hat davon gehört, und wenn doch, dann kann sich der Laie trotzdem meist kein Bild davon machen, wie es sich spielt, und weshalb einem so etwas Spaß machen sollte.

Digital Combat Simulator – A-10C Warthog

Ein Titel, der auf der Simulationsplattform DCS World basiert, welche vor einigen Jahren mit DCS: Ka-50 Black Shark ihren Anfang gemacht hat.

Bevor ihr euch nun durch diesen langen Artikel fresst um am Ende festzustellen, dass ihr vielleicht doch lieber eine halbe Stunde „Verdachtsfälle“ geguckt hättet anstatt euch meine Ergüsse zu einem Spiel durchzulesen, dass euch nicht im geringsten reizt,
werde ich versuchen den Inhalt einmal in Kurzform zu skizzieren:

Stell dir vor, du steuerst eine 20 Tonnen schwere Killer-Maschine von der Anmut und Eleganz eines Aufsitzmähers, sollst aber nebenbei noch zwei Kameras steuern und Tetris spielen. Und das alles unter Beschuss. Mit einer schmerzhaften Dauer-Erektion.


 

Der Gerät

Um zu verstehen was DCS A-10C Warthog so interessant macht, sollte man sich vielleicht erstmal mit dem Flugzeug selbst auseinander setzen.

Das ganze Gerät ist einzig und allein darauf optimiert möglichst lange, möglichst brutal, möglichst viel kaputt zu machen – und das sieht man auch.

Diese eigenartige Form der Ästhetik dürfte wohl eher diejenigen ansprechen die als Kind auf Bagger gestanden haben, als die die Sportwagen mochten.

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Ingame Screenshot – Quelle: Stefan1904 bei Gamersglobal.de

Der Vergleich ist gar nicht so weit hergeholt.

Die A-10C ist langsam, laut und hässlich. Sie hinterlässt auf ihrem Weg meist große Löcher und womit auch immer sie fertig ist, muss man hinterher meist neu bauen oder planieren.

Das gilt aber nicht nur für Gebäude, die A-10 frisst auch Panzer, Lastwagen, Säugetiere, Sprit, Flugabwehrstellungen, Artillerie, Bunker, Boote, Hubschrauber und so ziemlich alles andere was auf der Erde wandelt.

Wie gesagt, der blutrünstige Mutanten-Bagger der Lüfte.

Das Baby ist seit dem Kalten Krieg unterwegs, damals dazu konzipiert die Panzerhorden des Warschauer Paktes zu stoppen, stoppt es heute immer noch mit großer Freude was immer die aktuellen Konflikte eben so hergeben. Dazu wurde sie von der Ursprungsversion (A-10A) mehrfach kampfwertgesteigert, wobei diverse Systeme nachgerüstet wurden, die die A-10 ins 21. Jahrhundert und zur heutigen C-Version gebracht haben.

Fachlich gesprochen handelt es sich bei der Maschine um ein sogenanntes Erdkampfflugzeug, dessen Aufgabe darin besteht, feindliche Bodentruppen, Fahrzeuge und Stellungen aus der Luft anzugreifen und den eigenen Truppen am Boden so den Arsch frei zu halten.

Dabei spricht man von Luftnahunterstützung oder CAS (Close Air Support). Die A-10 ist das Paradebeispiel für diesen Auftrag.

Sie kann lange im Einsatzraum bleiben, ist in niedrigen Flughöhen und bei niedrigen Geschwindigkeiten äußerst manövrierfähig, kann eine Mordsladung Bomben tragen und das charakteristische Brrrrrrrrrrrrrrt der Bordkanone ist so verstörend, dass sie selbst dann Schaden anrichtet wenn sie nicht trifft.

Da es unmöglich ist diesen „Fart of Death“ in Schriftform zu beschreiben ziehe ich hier mal ein Video von Funker530 heran. Ich denke das sagt alles.

Aber außer der perversen Bordkanone kann die A-10C auch noch etwa 7 Tonnen externer Waffenlast tragen, darunter auch Laser- und GPS-gesteuerte Bomben, sowie die Maverick Anti-Panzer Raketen.

Die Möglichkeit solche Präzisionswaffen abzufeuern ermöglicht es, die A-10 in direkter Nähe der eigenen Truppen einzusetzen ohne Friendly Fire zu riskieren.

Die redundante, widerstandsfähige Bauweise der A-10 rundet das Paket ab.  Wer austeilen will, muss schließlich auch einstecken können. Und das kann sie. Es ist nicht weiter tragisch, wenn sich mal ein Triebwerk, und oder eine ganze Tragfläche verabschieden.

Der Rückflug wird dann zwar ein bisschen wackelig, ist aber möglich. Feuer löschen, beschädigte Systeme abschalten und weiter geht’s.

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Läuft bei ihm. Normales Feiern. Quelle: Warthognews

Soviel erstmal zum Flugzeug selbst.

Flugsimulationen sind ein Genre vor dem viele zurückschrecken.

Das hat unterschiedliche Gründe. Ich selbst hatte schon immer den Wunsch mich mal in so etwas reinzuarbeiten, habe es aber viele Jahre vor mir hergeschoben, weil ich nicht wusste wie oder womit ich anfangen sollte. Letztlich habe ich mir einen Ruck gegeben und der A-10 eine Chance gegeben. Soviel vorweg – ich bereue nichts.

 

Knüppel, Hebel, Knöpfe, und Geweih

Für andere ist auch die benötigte Hardware ein Hemmnis. Um eine Simulation ordentlich spielen zu können, empfiehlt es sich, das ein oder andere Teil

anzuschaffen. Dass Maus und Tastatur nicht der optimale Weg sind so ein komplexes Spiel zu steuern, und insbesondere nicht die nötige Präzision erlauben liegt wohl auf der Hand.

Aber auch ein 30,00€ Joystick aus dem Gamepad-Regal eures lokalen Waschmaschinen-Verkäufers wird euch nicht wirklich zufrieden stellen, wenn ihr wirklich Spaß am Fliegen haben wollt.

Um eine A-10 oder (vermutlich, ich habe ja keine Ahnung von anderen Maschinen) überhaupt ein Kampfflugzeug im Gefecht effektiv steuern und einsetzen zu können, müsst ihr eine Vielzahl von Systemen nahezu zeitgleich bedienen, für die die 5 Tasten an einem einfachen Joystick schlicht nicht ausreichen.

Ich persönlich nutze ein Saitek X-52 HOTAS System, also einen Schubregler und einen Joystick, beide jeweils mit einer Reihe Tasten, Schalter und Dreh/Schiebereglern besetzt.

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Dazu kommt ein Satz Pedale, in meinem Fall die Saitek Pro Flight Rudder Pedalsrudder-pedals-01

und ein TrackIR 5 Head Tracking Gerät, mit dem ich mich im und aus dem Cockpit heraus umsehen kann, einfach indem ich meinen Kopf bewege.

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Erstaunlicherweise habe ich all diesen Kram aber schon besessen bevor ich mit DCS angefangen habe. Anschaffungen, die ich über die Zeit hinweg gemacht habe, um damit zum Beispiel in Arma 3 Helikopter zu fliegen, oder ab und an mal eine planlose Runde im Microsoft Flight Simulator X (FSX) zu drehen, immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass ich ja auch irgendwann mal eine „richtige“ Simulation anpacken könnte.

Das ist zwar abgesehen vom TrackIR 5 noch eher günstige Hardware, aber nichts desto trotz komme ich damit auf erschreckende 400€ Anschaffungskosten, die ja nicht jeder mal so eben übrig hat.

Von daher rate ich:

HOTAS – sehr wichtig

TrackIR – wichtig

Pedale – nicht so wichtig

Wenn man ein günstiges HOTAS-System wählt wie mein X-52, dann ist man mit etwa 120 Euro (Plus Spiel) dabei und kann sich später immer noch dazu entscheiden, den anderen Kram nachzurüsten.

HOTAS bezeichnet die Art und Weise der Bedienung, nämlich „Hands On Throttle And Stick“.

Das hat sich nicht irgendein Marketing-Futzi bei einer Hardware-Firma ausgedacht, sondern es handelt sich um das gleiche Konzept wie in der echten Fliegerei, und ist von daher die authentischste und auch praktischste Art und Weise die Systeme der Maschine zu bedienen, ohne dafür die Hände von Schubregler oder Stick nehmen zu müssen. Ihr könnt damit alles wichtige bedienen, während ihr weiterhin die volle Kontrolle über den Flieger selbst habt. Deshalb ist es meines Erachtens nach unerlässlich sich so eine Kombi zuzulegen.

Ihr werdet mir spätestens dann Recht geben, wenn ihr versucht unter Beschuss in einer Kurve eine Luftabwehrstellung mit der Zielkamera ausfindig zu machen.

Dazu muss ich noch sagen, dass ich vorher einige Zeit damit verbracht habe, mir ein Treiber-Profil für mein HOTAS zu suchen, damit ich nicht alles selbst belegen muss. Das hat enorm geholfen, da im Netz wirklich ausgereifte Belegungen für viele Hardware-Lösungen kursieren, die man sorgenfrei übernehmen kann.

Immerhin ist an meinem Stick und Schubregler jede einzelne Taste, jeder Schalter und Hat (Mehrwegeschalter) doppelt belegt. Das selbst auszuklügeln hätte deutlich mehr Zeit gefressen, als mich in meine jetzige Belegung einzuarbeiten, die recht dicht an der der Original A-10 gehalten ist. Noch komfortabler ginge es natürlich, indem man sich ein Thrustmaster HOTAS Warthog besorgt. Dabei handelt es sich um einen 1:1 Nachbau der echten A-10 Eingabegeräte. Kostet dafür aber auch über 300€. Habe aber schon von einigen anderen Hobby-Piloten gehört die sich das Teil besorgt haben und wirklich glücklich damit sind.

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Zum TrackIR sage ich nur so viel – hat man sich einmal an das Ding gewöhnt, kann man sich nicht mehr vorstellen ohne zu spielen. Dazu schreibe ich vielleicht nochmal einen extra Artikel.

 

Und die Pedale, naja. Ist eine nette Angelegenheit und erlaubt es einem, am Boden (Bugradsteuerung und Radbremsen) und in der Luft (Seitenruder) deutlich komfortabler zu manövrieren.

Letztlich lassen sich die Funktionen der Pedale aber auch relativ problemlos auf das HOTAS auslagern, sodass ihr sie zum Start nicht unbedingt braucht.

Dass ihr für ein so komplexes Spiel, mit einer so riesigen Map und großen Sichtweiten abgesehen von den Eingabegeräten die ich gerade beschrieben habe natürlich einen einigermaßen leistungsfähigen Rechner braucht, sollte klar sein. Darauf werde ich hier aber nicht genauer eingehen.

DCS World als Grundplattform inklusive der Su-25T, ist umsonst. Das Modul für die A-10C kostet rund 30€, je nach Bezugsquelle.

Nun aber ans Eingemachte.

 

Aller Anfang ist schwer

Ich habe mittlerweile um die 50 Stunden im Cockpit der A-10C verbracht. Ich bin kein Ass, aber auch kein blutiger Anfänger mehr.

Ich würde behaupten, ich hätte mittlerweile die Grundlagen verinnerlicht und den Großteil der wichtigen Funktionen und Systeme verstanden. Dafür habe ich aber, wie eben gesagt, tatsächlich um die 50 Stunden gebraucht.

Das Handbuch für DCS A-10C Warthog umfasst etwa 700 Seiten.

Das ist natürlich ein ganz schöner Klopper. Ich gebe aber zu, ich habe nur die ersten 150 am Stück gelesen. Die restlichen Kapitel nutze ich eher als Nachschlagewerk, wenn ich mal irgendwo an meine Grenzen stoße. Ich habe zu Anfang ein bisschen im Handbuch gelesen, um einen Überblick zu bekommen was mich erwartet und mir dann die mitgelieferten Trainingsmissionen vorgenommen.

Setzt man sich nämlich einfach so ins Cockpit wachsen einem die Fragezeichen aus der Stirn wie die Pilze aus der Erde. Was ist das fürn Knopf? Was will die Lampe da von mir?

Wie geht das Ding überhaupt an und was piept hier?

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So sieht es aus im Cockpit, das ist auf den ersten Blick nicht selbsterklärend. Die Tutorials verschaffen einem einen ersten Überblick.

Sie sind zwar nicht perfekt, aber man bekommt von einem Instructor die wichtigsten Basics zur Bedienung der Maschine selbst und ihrer Waffensysteme erklärt, und kann das dann direkt selbst umsetzen.

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Tutorial-Mission zum Targetting Pod. Die zu benutzenden Kontrollen werden jeweils optisch markiert, sodass es leichter fällt zu verstehen was gerade Phase ist.

Für mich persönlich der angenehmste Weg zu lernen. Es kursieren aber auch zahlreiche Videos bei Youtube in denen alle möglichen Funktionen des Spiels erklärt werden, von denen nicht alle in den Trainingsmissionen abgedeckt werden.

Einige der Trainings habe ich sogar mehrfach gemacht, einfach um sicherer zu werden (zum Beispiel die Landung).

Die Tutorial-Missionen sind wie gesagt keinesfalls perfekt. Teilweise ist das Tempo der in Englisch gehaltenen Anweisungen und Erklärungen ein bisschen hoch, sodass es vielleicht schwer fällt alles auf einmal aufzunehmen und zu verinnerlichen. Aber die grundsätzliche Bedienungsweise der A-10 wird gut erklärt, und schon nach wenigen Stunden ist man grundsätzlich in der Lage, die Maschine zu starten, zu landen und zu navigieren. Das Fliegen selbst ist gar nicht so anspruchsvoll. Ist die Maschine erstmal in der Luft geht die grundsätzliche Flugsteuerung relativ intuitiv von der Hand.

Ich bin aber nun auch niemand, der zum ersten Mal einen Joystick in der Hand hält. Komplette Neulinge könnten da vielleicht etwas mehr ins Schwitzen kommen.

Apropos Schwitzen – ich will keinesfalls so tun als hätte ich keine Schweißperlen auf der Stirn gehabt als es nach einigen Stunden Theorie und Einführung darum ging das erste Mal selbstständig abzuheben, oder gar bei meiner ersten, sau wackeligen Landung.

DCS ist wie Autofahren. Zu Anfang überfordern einen schon die einfachsten Aufgaben, mit der Zeit gewöhnt man sich aber daran und vieles wird zur Selbstverständlichkeit.

Genau wie ein Fahranfänger ab und zu an der Ampel den Motor abwürgt, wird ein DCS-Anfänger ab und zu die Orientierung verlieren, sich so sehr auf eine Sache konzentrieren, dass er den Rest vergisst oder aus Fahrigkeit einen Strömungsabriss herbeiführen.

Routine ist der einzige Weg das abzustellen. Ein bisschen Zeit sollte man also mitbringen um den Umgang mit dem „Warzenschwein“, wie die A-10C „Warthog“ von den Piloten und Ingenieuren liebevoll getauft wurde, in den Griff zu bekommen.

Die investierte Zeit zahlt sich aber aus. Jede neue Erkenntnis, jedes erfolgreiche Manöver und wenn man erstmal soweit ist auch jedes zerstörte Ziel ist ein Erfolgsmoment.

Das eigentlich komplizierte an der A-10C, deren Cockpit von Piloten auch „The office“ genannt wird ist in der Tat nicht sie in der Luft oder Richtung Ziel zu halten, sondern die Vielzahl der auf einen einströmenden Informationen sinnvoll zu verwerten, die Sensoren (Kamera der Zielgondel, HUD, Tactical Awareness Display, Radar Warning Receiver, Zielsensor der Maverick-Raketen, Fluginstrumente) alle im Blick zu behalten und zielstrebig zu bedienen.

Häufig entscheidet über Leben und Tod ob ich in der Lage bin ein Flugabwehrsystem zu orten und ausfindig zu machen bevor es mich findet.

Gerade deshalb ist die erwähnte Routine im Umgang mit den HOTAS-Kontrollen, über die im Grunde sämtliche wichtigen Systeme gesteuert werden können der Schlüssel zum Erfolg.

Und auch wenn die ganzen Buttons, Switches, Hats, und Trigger zu Anfang aussehen als hätte man sie wild zusammengestellt, geht einem nach einiger Zeit auf, wie logisch und intuitiv die Systeme der A-10 eigentlich designt sind.

Dank der 2 großen MFCDs (Multi Function Color Displays) hat man die wichtigsten Dinge stets im Blick.

Das einzig große Manko der A-10 ist die Tatsache, dass sie über kein Radar verfügt. Sie registriert zwar, wenn andere Einheiten (Flugzeuge, SAMs, Flak) sie per Radar aufschalten und warnt den Piloten dann, die Zielsuche geht aber nach wie vor über die Infrarot-Optik der schwenk- und zoombaren Zielgondel (Targeting Pod, kurz TGP) vonstatten.

Okay, das ist nicht der einzige Nachteil der Maschine. Sie ist außerdem sau langsam. Das und die Tatsache, dass sie kein Radar besitzt machen die A-10 in einem Luftkampf nahezu nutzlos, auch wenn sie immerhin AIM-9 Sidewinder Raketen tragen kann. Damit lässt sich zumindest mal ein Hubschrauber vom Himmel holen oder ein Glückstreffer bei einem übermütigen Jäger landen.

 

Und wozu das Ganze? Wo bleibt der Spaß?

Ich hoffe es ist rüber gekommen, wie ich den Einstieg in das Spiel erlebt habe. Mittlerweile bin ich auf einem Stand, wo ich mich ganz wohl fühle. Ich bin in der Lage mit Freunden, oder mit Unbekannten gemeinsam in die Luft zu steigen, meine Ziele zu finden, meine Waffen gewinnbringend an den Mann zu bringen und die Mühle dann auch noch heil wieder auf den Boden zu bringen. Meistens zumindest.

Dass man immer mal wieder vom Himmel geholt wird, und der ein oder andere Frustmoment entstehen kann ist glaube ich klar, und es wäre auch langweilig wenn jeder Flug ein Selbstgänger wäre.

Wenn ich spiele, tue ich das meistens auf einem der Online Public-Server. Ein Flug dauert meistens etwa 1,5 bis 2 Stunden, je nach Ziel, Entfernung und Auftrag.

Ob das das Bombardieren einer Fabrik-Anlage ist, das Finden und Zerstören von Luftabwehrsystemen, oder das Abfangen von Versorgungskonvois, es ist immer wieder eine Herausforderung zu planen, was für Waffen man gegen das spezielle Ziel einsetzen möchte, sich Gedanken über den sichersten Anflugweg zu machen und dem Brrrrrrrt dann freien Lauf zu lassen. Jeder Flug ist einzigartig, man steht durchgehend unter einer Art positiver Anspannung und es gibt kein breiteres Grinsen als das eines Anfängers, der zum ersten Mal eine ganze Gruppe feindlicher Fahrzeuge mit einer einzigen gut platzierten Cluster-Bombe zerlegt.

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Ich rate jedem Einsteiger sich jemanden zu suchen, mit dem er das Projekt gemeinsam anpacken kann, oder der ihm vielleicht auch schon das ein oder andere beibringen kann.

Es gibt diverse Communities, die sicherlich auch eine gute Anlaufstelle für Hilfesuchende und Einsteiger bieten.

Man sollte bei so einem „Spiel“ natürlich bedenken, dass es sich um eine Simulation handelt. Ihr werdet viele Passagen erleben, in denen verhältnismäßig wenig Action ist.

Möglicherweise kriegt ihr nach einer Stunde Flug urplötzlich und ohne Vorwarnung eine Infrarot-Rakete reingejagt und geht ohne einen Fehler gemacht zu haben in Flammen auf. Das gehört dazu.

Auch wenn man schon ein bisschen Erfahrung mitbringt braucht alles seine Zeit. Etwa 10 Minuten brauche ich immer noch, um die Maschine zu starten und alles einzustellen, bevor ich überhaupt aus dem Hangar rolle.

Das sollte man bedenken. DCS A-10C Warthog ist kein schneller Spaß für Zwischendurch.

Wenn man aber bereit ist, ein bisschen Zeit und Mühe zu investieren, ist es eine großartige Erfahrung und ein guter Einstieg in das Thema Flugsimulationen.

Wir sind meistens zu zweit oder zu dritt wenn wir fliegen, was das ganze nochmal deutlich interessanter macht.

Abschließend kann ich zu DCS A-10C sagen, dass ich überrascht bin, wie gut ich mich einarbeiten konnte, und wie spaßig das Ganze tatsächlich ist.

Ich hatte mir die Fliegerei trockener vorgestellt. Durch das vollständig klickbare Cockpit fühlt sich alles sehr echt an. Von der elektrischen Höhenverstellung des Sitzes bis hin zur manuellen Programmierung der Auslösehöhen von Bombenzündern funktioniert wirklich alles an Bord der Maschine 1:1 wie in der Realität.

Das Flugmodell macht einen sehr glaubwürdigen Eindruck und ich bin bereits mit einigen erfahreneren DCS-Spielern geflogen von denen ich stets noch etwas lernen konnte.

Ich denke ich werde noch lange Spaß daran haben und bin in Zukunft auch weniger skeptisch wenn es darum geht mir weitere Flight Sims anzuschauen.

DCS World ist eine wachsende Plattform. Es kommen regelmäßig neue Module, also spielbare Flugzeuge/Hubschrauber/Einheiten hinzu die man entweder bei Eagle Dynamics direkt, oder einige Zeit später dann auch bei Steam erwerben kann.

Für dieses Jahr ist noch der Release eines Flugzeugträger-Moduls, sowie der F/A-18 Super Hornet und der F-14 Tomcat angekündigt. Ich bin gespannt ob die Entwickler diese Versprechen halten können. Auch wenn nicht gibt es aber bereits ein paar andere Module die mich durchaus reizen. Aber hey, eins nach dem anderen. Für’s Erste bleibe ich noch bei meinem Erdferkel.

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Über die Grafik habe ich noch niemanden meckern hören

 

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